Sonntag, 21. August 2011

Cave Gladium

Es war mehr oder weniger eine spontane Idee, das Cave Gladium in Furth im Wald zu besuchen.
Ich wurde auf dieses Mittelalterevent aufmerksam, weil ich hin und wieder auf der Homepage meines Lieblingsgauklers surfe. Da habe ich gesehen, dass er auch dort ist und dachte mir "Warum nicht auch hinfahren?" Furth ist natürlich nicht unbedingt der nächste Weg, aber so würde ich auch mal etwas anderes sehen und warum nicht spontan sein? Das Problem war: Mein Tank war leer, von meinem Konto möchte ich nicht sprechen. Ich fragte also meinen Freund, ob er mir nicht was leiht für Sprit ober ob er nicht auch mitkommen mag. Ich erhielt eine Absage, allerdings mir einer vorangekündigten anderen Überraschung für den Samstag. Samstag 7Uhr klingelte plötzlich der Wecker, ich war natürlich sauer, weil ich ausschlafen wollte. Aller Ärger war aber verflogen, als mir gesagt wurde, dass wir doch nach Furth fahren. Was habe ich mich gefreut. Danke an dieser Stelle an den wahnsinnigsten (im positivem Sinne) Freund der Welt!

So fuhren wir also am Samstag, den 20. August 2011 nach Furth im Wald zum Cave Gladium. Von diesem Ereignis möchte ich nun berichten.



Das Cave Gladium besteht aus einem Markt, einer kleinen Kampfarena und einem Lagerleben, das sich gewaschen hat. Eine wahnsinnig große Fläche nur für Lagernde, sowas großes hatte ich vorher noch nie gesehen. Ich kann nicht sagen, wieviele ihre Zelte aufgeschlagen hatten, aber es müssen sehr viele gewesen sein. Dazu später dann mehr.

Am Markt angekommen war folgendes, was ich als erstes sah:


Dieser Mann hat die ganze Zeit Messer, Scheren usw. geschärft. Ich hab mir das ganze zwar nicht näher angeschaut, aber irgendwie war es doch interessant und hat gut ins Bild gepasst.
Weiter auf dem Weg kamen wir dann zu diesem hier:


Das ist Berhard der Gaukler. An diesem Tag zeigte er zweimal seine Darbietung. Die erste war zugegebener Maßen ziemlich lahm. Seine Jonglageaktion fand ich gut, dummerweise bestand diese Darbietung mehr aus Gequatsche und Reimen, als aus Jonglage. 
Zu späterer Stunde sahen wir ihn erneut, diesmal hat er mir echt gut gefallen. Witzige Aktionen, ganz viel Balljonglage, Keulenjonglage und eine kleine Feuereinlage mit Feuerfackeln. Dabei hat er das Publikum mit einbezogen, was ich zwar recht grenzwertig (die Leute sollten die brennenden Fackeln halten...), aber auch recht gut fand. Da waren schon richtig gute Ideen dabei und ich konnte gut beobachten, wie das Jonglieren nun funktioniert. Quasi learning by watching.


Musikalische Unterhaltung gab es natürlich auch, einmal von diesen Damen:


Das sind Padda Musa. Die Musik war logischerweise mittelalterlich angehaucht. Was ich wirklich beeindruckend fand war, dass sich die drei in die pralle Sonne gestellt haben (es war wirklich richtig, richtig heiß) und ihre Show durchgezogen haben. Andere Künstler haben sich in das nebenstehene Zelt zwischen das Publikum gestellt und dort ihre Show gezeigt, sodass man, wenn man blöd gegessen hat, nichts gesehen oder kaum etwas verstanden hat. Bei diesen Mädels hat man also alles sehr gut sehen können. Aber hören? Da habe ich mich wirklich gefragt, wieso da keine Technik in Form von Mikrofonen und Boxen eingesetzt wurde. Diese drei machen sicherlich wunderschöne Musik, ich habe davon leider kaum etwas mitkommen und ich saß nicht mal 20 Meter enfernt von der Bühne. Schade eigentlich.

Desweiteren waren Zwielicht mit am Start:

Recht melodische Musik, deutsch, mittelalterlich angehaucht, aber trotzdem irgendwie modern. Gefällt mir gut. Die Band hat auf der großen Bühne gespielt und war auch dementsprechend laut und deutlich zu hören.
Weiter über den Markt schlendernd, sahen wir viele Verkaufsstände, unter anderem war auch wieder Windalf dabei.


Den Stand kenne ich aus Kufstein und beim Spectaculum in Regensburg stand er auch wieder und ich könnte Stunden damit verbringen, mir die Sachen dort anzuschauen. Ein Blick lohnt sich!
Außer den Ständen sahen wir auch sowas:


Nichts für Veggies vielleicht, aber ich finde, sowas gehört einfach dazu und macht einen Markt auch authentisch. Dieser Geruch nach brennendem Holz, wenn man über den Markt geht! Das ist einfach herrlich und trägt zur Atmosphäre bei!
Nach einer Sache war ich allerdings anschließend ca. 37 Minuten lang ziemlich enttäuscht. Und zwar gab es einen Stand namens Sterntaler. 

 
Dort musste man eine Hängeleiter nach oben steigen und eine Glocke läuten. Schaffte man es, so bekam man einen Goldbarren im Wert von 20 Euro. Wir haben es beide nach langem zuschauen probiert. Erst meine bessere Hälfte. Leider ist er nach einer Stufe ins Netz gefallen.
Dann war ich an der Reihe. Ich muss dazu sagen, dass ich kurz vorher eine dreiviertel Tasse Met auf Ex trinken musste, weil mich die Wespen so sehr attackiert hatten. Dazu die Hitze, ich war also leicht angeschlagen. Ja, leicht angeschlagen trifft es in etwa. Als ich auf der ersten Stufe der Leiter stand wurde ich erstmal vom Betreiber ausgeschimpft, weil ich laut mit dem Wort "Scheiße" um mich warf. Schließlich waren ja Kinder anwesend.

Und schließlich hing ich dann im Netz, wie es dazu kam, daran kann ich mich irgendwie nicht mehr erinnern. Nur daran, dass ich danach schon ziemlich enttäuscht war, dass ich es nicht zumindest eine Stufe höher geschafft habe.


Nun noch einmal zum Lagerleben. Ich hatte ja schon erwähnt, dass es sehr groß war. 
Man hat einiges gesehen, Musik gehört und da war er wieder, der Duft nach brennendem Holz. Ich liebe das.
Hier ein paar Bilder vom Lagerleben:







Auch wenn ich mich mehr für die Verkaufsstände, die Musik und die Gaukelei interessiere, so war das Lagerleben beim Cave Gladium wirklich wunderbar. Es gab dort auch Stände, die in meinen Augen Lagerleben und Verkauf gemischt haben. Da gab es dann sowas:


Wahrscheinlich war das schon ein normaler Verkaufsstand, jedoch an der "Grenze" zum Lagerleben und so wurde das für den normalen Zuschauer ziemlich gut miteinander verknüpft. 


Was eigentlich ein Highlight hätte werden können, was aber leider eher lahm war, war der Schaukampf: Langsam, in keinster Weise spannend und wieder ohne Mikrofon, sodass man nicht wusste, was da eigentlich gezeigt wurde. Klar, es waren einige Bewegungen zu sehen, die man nicht so ohne weiteres nachmachen könnte, aber aufgezogen war das ganze eher nicht so toll. Oder ich habe was anderes erwartet. Sicher habe ich etwas anderes erwartet. Ich hatte viele verschiedene Schwerter erwartet oder andere Mittelalterwaffen. Hier wurden Holzstäbe, ein Schwert und eine Axt gezeigt. Schade, es hätte besser sein können. Dennoch hier ein Bild:


Zuvor gab es in der gleichen Arena mehrere Fechtkämpfe:


Davon habe ich nicht soviel mitbekommen, weil wir erst später zur Arena kamen, aber das Fechten war schnell, zackig und interessant. Fast so, wie man es vielleicht aus dem Fernsehen kennt, nur eben mittelalterlich. Aber auch mit Schiedsrichter, wie man auf dem Bild sehen kann. 

Mein persönliches Highlight an dem Tag war aber das Bruchenballturnier. Ich kannte dieses Spiel bis dahin nicht und bin hin und weg gewesen. Es war lustig, spannend, aufregend und einfach nur genial.
Hier mal einige Fotos:






 Wer sich nun unter diesem Spiel nichts vorstellen kann, der schaue sich einfach folgendes Video an, in dem auch die unglaublich putzigen Cheerleader zu sehen sind:







Natürlich habe ich auch, gemäß meiner Mittelaltermarkttradition wieder nach Edelsteinen gesucht und diesmal wurde das ganze bildlich festgehalten:


Das war der gleiche Stand, wie beim Spectaculum in Regensburg und auch diesmal durfte ich wieder ein ganzes Beutelchen voll machen, anstatt nur zweimal zu sieben. 
Meine Ausbeute sieht diesmal so aus:
Kurz nach 21 Uhr hieß es dann leider auch schon Abschied nehmen vom Cave Gladium. Der Heimweg ist schließlich recht lang gewesen. Der Tag verging wie im Flug, ich habe wieder viele neue und bekannte Dinge gesehen und etliche Eindrücke mitnehmen können. Wer weiß, vielleicht bin ich kommendes Jahr wieder in Furth im Wald auf diesesm Mittelalterevent.

Besonderer Dank geht an Peter! Danke, dass du mich begleitet hast, ohne dich hätte ich das alles nie gesehen. Danke für die Tankfüllung in Tschechien :-)

Und danke auch an folgende Person, auch wenn  diese Person das vielleicht niemals lesen wird:


Ohne dich und deine Homepage wäre ich nie auf das Cave Gladium gekommen und hätte an diesem Tag nichts neues gesehen. Jolandolo, deine Darbietungen waren wieder spitze und ich freue mich, dass ich dir wieder zusehen konnte. 

Schönen Dank.



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